"Ziemlich genau ein Jahr nach unserem ersten Besuch, wollten wir an den tollen Abend anknüpfen. Der Tisch wurde wie reserviert für uns bereit gestellt. Die Karte war leicht abgewandelt zum vergangenen Jahr, was es mir noch schwerer machte, etwas zu finden. Wir entschieden uns beide für die Zucchini als ersten Gang und dann sollte es für meine Freundin das Cordon Bleu und für mich notgedrungen der Kaiserschmarrn als Hauptspeise sein. Als Gruß aus der Küche gab es ein kleine Sülze mit Schwein und Gemüse in Kuchenform auf einem Gurkenbett. Leider war die Sülze ungewürzt. Erst eine gute Prise des zwischenzeitlich bereit gestellten Meersalzes half. Die Semmeln waren zwar warm aber leider nicht frisch, sondern aufgebacken. Die diversen Aufstriche wie aufgeschäumte Butter und Aioli schmeckten. Die gefüllten Zucchini für 14 Euro enttäuschten. Laut Karte mit Büffelmozzarella gefüllt, dazu marinierte Radieschen. Tatsächlich handelte es sich um ein kleines Päckchen, welches aus gelber und grüner Zucchini, jeweils ein längliches Blatt, bestand, darin der Käse eingewickelt. Die marinierten Radieschen mundeten leicht säuerlich. Der Preis für dieses Gericht völlig überzogen. Das Cordon Bleu vom St. Martiner Frischling wurde mit Camembert und Brombeere gefüllt, dazu gab es Allerlei vom Hokkaido Kürbis zu 25 Euro. Das Schnitzel kam in zwei kleineren Teilen. Ich durfte probieren und fand es deutlich zu fettig. Positiv anzumerken ist, dass es in der Pfanne gebraten wurde. Allerdings bestand es zum großen Teil aus Panade, vom Fleisch habe ich kaum etwas geschmeckt, geschweige denn Käse oder Brombeere. Der Kürbis wurde in Spalten sowie geraspelt und als wenig Püree gereicht. Am Besten soll die geraspelte Variante geschmeckt haben. Dazu gab es mehrere Kleckse Brombeersoße, welche sehr intensiv geschmeckt haben soll. Für ein Schweinefleischgericht in dieser Portionsgröße fand ich das Gericht überteuert. Als Münchnerin einen Kaiserschmarrn in der Pfalz zu essen ist gewagt. Da ich kein Vanilleeis wollte, sollte die Portion etwas größer ausfallen. Zum karamellisierten Kaiserschmarrn für 14 Euro gab es Zwetschgenröster und in meinem Fall Vanillesoße. Die Portion war sehr übersichtlich. Wenn in Bayern eine Portion 14 Euro kostet, dann ist die in etwa doppelt so groß. Soll heißen, üblicherweise kostet eine Portion ca. 12 Euro und beinhaltet eine angemessene Portion Apfelmus und/oder Zwetschgenröster. Zudem werde ich davon auch satt. Nicht hier. Der Schmarren bestand aus einer Art Quarkteig und war nicht annähernd mit dem Original vergleichbar. Schade. Der Service war sehr nett und gut gelaunt. Die Weinkarte unverändert zum letzten Jahr. Allerdings wird es unser letzter Besuch gewesen sein."